"Ihre Bilder sind Momentaufnahmen
die zeigen, wo der Blick des Betrachters hängen blieb. Oft fokussieren
sie ein Detail des Bildes ganz intensiv, während der Rest eher
schemenhaft starr bleibt: Als ob die Zeit stehen bliebe. [...] Bilder
in deren realistischer Darstellung ein Gefühl der Wehmut mitschwingt,
das von den Personen und Dingen ausgeht."
art.port.cc, 2010
"Sowohl in Form, als auch in Farbe hat sie eine einzigartige
Handschrift, klar und deutlich. Ihre Bilder sind realistisch. Ein
Eindruck von Gleichgewicht und eine scheinbare Ruhe zeichnen die Bilder
aus. Sie handeln von Menschen, Intimität und Melancholie, Bilder
die im Kopf bleiben"
Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten,
2008
Von Liebe und Einsamkeit
"Es sind die intimen Momente, die Josephine Scianna den Menschen
abjagen möchte. Erst mit ihrer Kamera, auf der Straße,
in der U-Bahn, im Volksgarten, dann mit ihrer nahezu erschreckend
perfekten Technik auf der Leinwand. Letzteres hat ihr 2005 bei der
Aufnahme an die Akademie der bildenden Künste bereits ungläubiges
Staunen eingebracht. Doch sie ist tatsächlich Autodidaktin. Und
wollte eben weiter lernen. Ohne Arbeit und Übung nämlich,
da ist sich die 1980 in den USA geborene Malerin ganz sicher, funktioniere
in der Kunst nämlich gar nichts. [...] Ihre Bilder erzählen
davon, was passiert, wenn Menschen zusammentreffen oder eben
nicht zusammentreffen. Denn immer malt sie als Beobachterin von außen,
immer mit distanziertem Blick auch noch so innig ineinander verschlungene
Liebespaare, fröhliche Freundesgruppen oder einfach unbeteiligte
Straßenbahnfahrer.[...] Vielleicht ist es wirklich die Suche
nach einem eigenen Ort, nach einer Heimat, die sich in den Bildern
der jungen Malerin fortsetzt. Ihr Vater war Italiener, ihre Mutter
ist Südamerikanerin, in den USA wuchs sie auf. 'Ich wollte immer
meinen eigenen Platz finden', erzählt Scianna. So kam sie mit
Anfang 20 auch nach Wien. Es war die erste Station einer Grand Tour,
einer Reise durch Europa. Nie hätte sie gedacht, dass sie gleich
ankommen würde. Und hat neben der Liebe auch bereits einen kommerziellen
Hafen gefunden."
Die Presse, 2008